Tee ist gesund – und schmeckt. Er kann nicht nur viele Beschwerden lindern, sondern auch das Leben verlängern, wie eine chinesische Studie zeigt.
Arzneitee schmeckt – und wirkt: Bei verschiedenen Beschwerden können spezielle medizinische Tees Linderung bringen.
Arzneitee ist ein traditionelles und zugleich zeitgemäßes Heilmittel und spielt in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle. Anders als herkömmlicher Tee, der als Genussmittel dient, wird Arzneitee aufgrund seiner medizinischen Eigenschaften eingesetzt. Erfahren Sie hier die Unterschiede zwischen Arzneitee und Lebensmitteltee. Wir erläutern Ihnen die Qualitätsmerkmale guten Arzneitees und betrachten die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten außerhalb des klassischen Teetrinkens.
Arzneitee oder Lebensmitteltee: Die Unterschiede
Während Lebensmitteltee hauptsächlich wegen seines Geschmacks und seiner erfrischenden Wirkung konsumiert wird, zielt Arzneitee auf die Linderung oder Behandlung gesundheitlicher Beschwerden ab. Arzneitees enthalten spezifische Kräuter, Wurzeln oder Blätter, die für ihre heilenden Eigenschaften bekannt sind. Diese werden sorgfältig ausgewählt und verarbeitet, um ihre therapeutischen Wirkungen zu maximieren.
Die Qualitätsansprüche an einen Arzneitee sind um ein Vielfaches höher als an Lebensmitteltees. Ein hochwertiger medizinischer Tee, der die strengen Anforderungen der Arzneibücher erfüllt, zeichnet sich durch mehrere entscheidende Merkmale aus:
- Reinheit der Zutaten: Der Tee sollte frei von künstlichen Zusatzstoffen und Verunreinigungen sein.
- Herkunft und Anbau: Ein biologischer Anbau und nachhaltige Erntemethoden sind wichtige Indikatoren für Qualität, aber kein Muss.
- Verarbeitung: Schonende Trocknung und Lagerung erhalten die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe.
- Kennzeichnung und Zertifizierung: Eine klare Etikettierung, die Informationen über Herkunft, Zusammensetzung und empfohlene Anwendung enthält, ist essenziell.
Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten von Arzneitee
Neben der innerlichen Anwendung durch Trinken gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Arzneitee äußerlich zu nutzen. Diese Anwendungen können bei verschiedenen Beschwerden hilfreich sein.
Arzneitee in der Behandlung verschiedener Krankheiten bei innerlicher Anwendung:
Arzneitees finden bei einer Vielzahl von Erkrankungen Anwendung. Hier sind fünf Beispiele:
- Verdauungsbeschwerden: Arzneitee für Magen und Darm kann bei Beschwerden wie Magenkrämpfen, Übelkeit oder zur Linderung von Verdauungsstörungen und Blähungen eingesetzt werden.
- Erkältung und Grippe: Tees mit Ingwer, Holunderblüten oder Lindenblüten unterstützen das Immunsystem und können die Symptome einer Erkältung oder Grippe lindern.
- Stress und Schlafprobleme: Lavendelblüten, Baldrian- Passionsblume- oder Melissentee wirken beruhigend und können bei Stress oder Schlafstörungen helfen.
- Hautprobleme: Ringelblumentee kann aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften bei Hautproblemen wie Akne oder Ekzemen eingesetzt werden.
- Menstruationsbeschwerden: Frauenmantel- oder Schafgarbentee kann bei Menstruationsbeschwerden lindernd wirken.
Äußere Anwendungen von Arzneitee
Arzneitee können Sie auch für äußere Anwendungen nutzen.
Kräuterkompressen: Ein in Arzneitee getränktes Tuch kann auf entzündete oder schmerzende Körperstellen aufgelegt werden. Zum Beispiel kann eine Kamillentee-Kompresse bei Hautirritationen oder in Verbindung mit einem kühlenden Umschlag bei leichten Verbrennungen Linderung verschaffen.
Bei Verdauungsbeschwerden können etwa die Wirkstoffe eines Leber-Galle-Tees mit einem Leberwickel über die Haut aufgenommen werden und die Organe entlasten.
Kräuterkompressen herstellen
Zur Herstellung einer Kräuterkompresse legen Sie ein Baumwolltuch für 5-10 Minuten in den heißen Sud mit Arzneitee. Danach legen Sie die abgekühlte handwarme Kompresse auf die betreffende Körperstelle, bedecken sie mit einem weiteren warmen Tuch und lassen sie etwa 20 Minuten einwirken.
Spülungen und Bäder: Ein Bad mit einem Zusatz von Arzneitee, wie etwa Lavendel oder Thymian, kann entspannend wirken und bei Hautproblemen helfen. Mundspülungen mit Salbeitee eignen sich hervorragend zur Linderung von Entzündungen im Mundbereich.
Dampfinhalationen: Inhalationen mit Arzneitee, wie etwa Erkältungstee mit Thymian und Lindenblüten, können bei Atemwegserkrankungen Erleichterung schaffen. Der heiße Dampf hilft, die Atemwege zu befeuchten und zu reinigen.
Arzneitee: Selbst gesammelt oder gekauft?
Wenn Sie einen Garten haben oder gerne in Wald und Wiese unterwegs sind, können Sie Arzneipflanzen selbst anbauen oder sammeln. Auch fertige Arzneiteemischungen aus der Apotheke bieten einige Vorteile.
Arzneitee selbst gesammelt und gemischt
Wenn man Kräuter selbst sammelt, kann man sich der Frische und Natürlichkeit der Inhaltsstoffe sicher sein, was oft zu einer höheren Qualität und Potenz der Wirkstoffe führt. Das individuelle Sammeln und Mischen ermöglicht es zudem, die Zutaten genau auf Ihre eigenen Bedürfnisse und Vorlieben abzustimmen, was bei vorgefertigten Mischungen so nicht möglich ist. Nicht zu vergessen ist auch der Kostenvorteil, da das Sammeln eigener Kräuter oft günstiger ist als der Kauf fertiger Teemischungen. Darüber hinaus bietet das Sammeln eigener Kräuter eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich mit der Natur zu verbinden und ein tieferes Verständnis für die Heilkräfte der Pflanzen zu entwickeln.
Wichtig ist jedoch, dass Sie sich mit den gesammelten Kräutern und Pflanzen und deren weiterer Verarbeitung entsprechend gut auskennen und vor allem die Maßgaben des Naturschutzes beachten.
Fertige Arzneiteemischungen aus der Apotheke
Gekaufter Tee aus der Apotheke bietet Ihnen eine Reihe von Vorteilen, die vor allem in der Sicherheit und Bequemlichkeit liegen. Apothekentees unterliegen strengen Qualitätskontrollen, wodurch sichergestellt wird, dass sie frei von Verunreinigungen und Schadstoffen sind. Dies ist besonders wichtig, wenn der Tee für medizinische Zwecke eingesetzt wird. Hinzu kommt die fachkundige Beratung, die Sie in unserer Apotheke erhalten. Unser Team kann Ihnen mit hilfreichen Informationen zur Auswahl und Anwendung des richtigen Tees für spezifische Gesundheitsprobleme weiterhelfen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der für hochwertige medizinische Fertigmischungen spricht, ist die Standardisierung der Inhaltsstoffe, die eine gleichbleibende und vorhersagbare therapeutische Wirkung gewährleistet. Zudem sind diese Tees sofort verwendbar und erfordern keine zusätzliche Vorbereitung, was sie zu einer bequemen und zeitsparenden Option macht.
Arzneitee aufbewahren
Arzneitee bewahren Sie am besten kühl und lichtgeschützt auf. Tees sind über längere Zeit haltbar, aber gerade Arzneitees können nach etwa 18 Monaten einen Teil ihrer Heilwirkung verlieren. Verwenden Sie den Tee also am besten kurz nach dem Sammeln oder Kaufen. Die Zubereitung von Arzneitees ist relativ einfach, erfordert jedoch sorgfältige Beachtung von Dosierung, Ziehzeit und anderen Faktoren, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Zubereitung eines Arzneitees:
- Wasser erhitzen: Bringen Sie Wasser zum Kochen und lassen Sie es dann kurz abkühlen, bis es nicht mehr kocht. Die genaue Temperatur hängt von den verwendeten Kräutern ab (typischerweise zwischen 80-90°C).
- Kräuter dosieren: Die gewünschte Menge getrockneter Kräuter in eine Teekanne oder direkt in eine Tasse geben.
- Wasser über die Kräuter gießen: Alle Kräuter oder der Teebeutel sollten mit Wasser bedeckt sein.
- Abdecken und ziehen lassen: Ideal ist es die Teekanne oder Tasse mit einem Deckel abzudecken. Den Tee für die empfohlene Ziehzeit sollten Sie ziehen lassen, dies kann je nach Kräuterart und gewünschter Intensität 5 bis 15 Minuten dauern.
- Abseihen: Nach der Ziehzeit die Kräuter abseihen, um den Tee von den festen Bestandteilen zu trennen oder den Teebeutel entnehmen.
- Genießen: Trinken Sie den Tee langsam und in kleinen Schlucken, um die Wirkstoffe optimal aufzunehmen.
Zu beachten sind auch mögliche Kontraindikationen oder Warnhinweise für bestimmte Kräuter.
Arzneitee für Schwangere und Stillende
Schwangere und Stillende sollten bei der Verwendung von Arzneitees Vorsicht walten lassen, da einige Inhaltsstoffe die Gesundheit des Fötus oder des Säuglings beeinträchtigen können.
Beispiele für Tees, die Schwangere und Stillende meiden sollten:
- Pfefferminztee: Kann in hoher Dosis zu Uteruskontraktionen führen und sollte daher in der Schwangerschaft vermieden werden.
- Johanniskraut: Kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben und sollte während Schwangerschaft und Stillzeit gemieden werden.
- Salbeitee: Enthält Thujon, das in größeren Mengen wehenfördernd wirken kann, und sollte daher in der Schwangerschaft in Maßen konsumiert werden. Außerdem wirkt Salbei hemmend auf die Milchproduktion.
- Ginseng: Kann hormonelle Effekte haben und sollte während der Schwangerschaft vermieden werden.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, fragen Sie Ihren Arzt, Ihre Hebamme oder Ihr Apothekenteam, bevor Sie Arzneitee verwenden, um mögliche Risiken für das Kind zu vermeiden. Spezielle Teemischungen für Schwangerschaft und Stillzeit bieten Ihnen sicheren Genuss.
Ein Naturheilmittel mit Tradition und Zukunft
Arzneitee ist tief in traditionellen Heilmethoden verwurzelt und bleibt ein relevantes und vielseitiges Heilmittel in der modernen Naturheilkunde. Durch seine diversen Anwendungsmöglichkeiten sowohl innerlich als auch äußerlich, bietet er eine sanfte und natürliche Alternative zur Linderung verschiedenster Beschwerden. Wichtig ist jedoch, die Qualität des Tees zu beachten und bei ernsthaften Gesundheitsproblemen immer auch medizinischen Rat einzuholen. Arzneitee ist somit mehr als nur ein Getränk – er ist eine Verbindung von Genuss und Gesundheit.
Mit Arzneitee durch den Winter
Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Gegen die meisten Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen – oder mehrere. In Ihrer Apotheke finden Sie spezielle Arzneitees zur Immunstärkung, gegen Erkältungsgefühl oder Husten und Bronchitis. Auch Kräutermischungen zum Inhalieren hält Ihre Apotheke für Sie bereit. Fragen Sie uns – wir helfen Ihnen gern!
Gabriele Preuschoff,